Kappeler Leit

 

An dieser Stelle berichten wir von Zeit zu Zeit über Menschen, die unserem kleinen Dorf sein unverwechselbares Profil geben.

 

Wolfgang Brühl

Er ist das „Grüne Gewissen“ des Dorfes Kappeln. Schon vor etwa 20 Jahren organisierte er dem ersten „Umwelttag“, an dem die Kappeler mit Alt und Jung die Gemarkung durchkämmten und von schwarz entsorgtem Müll säuberten. Unglaublich, was da so alles aus dem Unterholz und von Weg- und Bachrändern zusammen kam! Anfangs füllte der Unrat mehrere Container. In den letzten Jahren zeigen die Bemühungen deutliche Erfolge. Es findet sich weniger Müll, die Gemarkung ist viel sauberer geworden. Wolfgang Brühls Einsatz für die Natur kommt nicht von ungefähr. Von seinem Großvater erbte er die Liebe zur Natur und früh schon begleitete er regelmäßig den Jagdaufseher Alois Herrmann auf seinen Streifzügen. Mit etwa 30 Jahren machte Wolfgang Brühl den Jagdschein und trat dann die Nachfolge des alten Aufsehers an, als dieser mit über 80 Jahren das Amt nicht mehr wahrnehmen konnte. Die Kappeler Gemarkung ist an Jäger aus dem Rheinland verpachtet, und zu den Aufgaben von Wolfgang gehört die Pflege der jagdlichen Einrichtungen, Wildfütterungen in Notzeiten, das Anbringen von Salzleckern im Frühjahr, die Vorbereitung von Treibjagden, Entsorgung von verunfalltem Wild – kurzum, so ziemlich alles, was in Abwesenheit der Pächter notwendig ist.

 

 

Mit Begeisterung bläst er auch Jagdhorn und dies beschränkt sich beileibe nicht auf die üblichen und notwendigen Jagdsignale, die der Verständigung während der Jagd und zum Abblasen der Jagd und der Strecke gebraucht werden. Wolfgang Brühl ist Mitglied der „Jagd- und Bläsergruppe Lauterecken“ und hier spielt man durchaus auch anspuchsvolle Stücke. – Mit Freude und Stolz erfüllt Wolfgang Brühl die Tasache, daß sein Sohn in die väterlichen Fußtapfen tritt und vor kurzem den Jagdschein erworben hat. Den Lebensunterhalt für die Familie verdient Wolfgang Brühl als Kraftfahrer. Wenn er nach arbeitsreichen Tagen, die Konzentration und Kraft erforderten, die Kappeler Gemarkung durchstreift, dann empfindet er dies nicht als die Ableistung einer eingegangenen Verpflichtung, sondern er findet hier vor allem auch wieder Ruhe und Entspannung in „seinem Revier“.

 

 

Das Interview führte Wolfgang Werner im Juni 2007.

 

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